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Aktuell und vorab! Rundbrief 33 - Bildungsnotlage beendet! NRW schafft 3400 Virtual-Reality-Brillen an
ATTAC Bildungsangebot
ATTAC Lehr- und Unterrichtsmaterialien statt DAX-Lobbyismus
Seit vielen Jahren lässt sich parallel zur Kommerzialisierung des Bildungssystems die Ökonomisierung von Lehrinhalten in Unterricht und Lehre beobachten. So finanzieren und verteilen zahlreiche Unternehmen kostenlose Lehr- und Unterrichtsmaterialien. Lobbygruppen finden mit ihren Lehrmaterialien problemlos Zugang zu Schule und Universität. So führt etwa der Bankenverband in Zusammenarbeit mit der FAZ das Projekt „Jugend und Wirtschaft – Schüler werden Reporter“ durch. Eine lesenswerte und lesefreundliche Untersuchung zum Thema ist die 2019 von der Otto-Brenner-Stiftung veröffentlichte Studie von Tim Engartner „Wie DAX- Unternehmen Schule machen. Lehr- und Lernmaterial als Türöffner für Lobbyismus“. Engartner zeigt detailliert und konkret wie weit die Einflussnahme, auch ohne strukturelle politische Unterstützung wie jüngst in NRW, vorangeschritten ist. Auch wenn die Materialien nicht immer direkt erkennbar auf einschlägige kommerzielle Interessen ausgerichtet sind, in jedem Fall zeigen sie die Welt durch die Brille ihrer Finanziers. So werden neoliberale Glaubenssätze von der Notwendigkeit zur „Entfesselung“ des alles richtenden Marktes in den Köpfen von Schüler*innen und ihren zukünftigen Lehrer*innen (als Studierenden) verankert. Denn Wirtschaftsthemen werden meist allein im Rahmen der neoklassischen Lehre abgehandelt.
Diese Einflussnahme von Wirtschaftsinteressen auf die Inhalte von Unterricht und Lehre hat in NRW mit der Durchsetzung und Einführung eines neuen Unterrichts- und Studienfaches „Wirtschaft/Politik“ eine bildungspolitisch neue Dimension erreicht. 2019 hat die vorherige CDU/FDP-Landesregierung im Zusammenspiel der FDP-Minister*innen Pinkwart (Wirtschaft) und Gebauer (Schule und Bildung) dieses neue Unterrichtsfach - anstelle des bisherigen Unterrichtsfaches „Gesellschaftslehre“ – als Pflichtfach an Gymnasien, ab 2020 an allen weiterführenden Schulen etabliert. Die ebenfalls geplante Abschaffung des Studienfaches Sozialwissenschaften zugunsten eines Faches Wirtschaft/Politik an den Hochschulen ist von der neuen schwarz-grünen Landesregierung aufgrund des Widerstandes nicht weiter verfolgt worden. Auch wurde in der Sekundarstufe II das Fach Sozialwissenschaften statt des Faches Wirtschaft/Politik beibehalten.
Dem zunehmenden Einfluss wirtschaftlicher Lobbygruppen will attac Deutschland mit einem eigenen Bildungsangebot etwas entgegensetzen: mit Lehr- und Unterrichtsmaterialien für alle Altersstufen in der Grundschule wie in der Sekundarstufe I/II, der Lehrer*innenbildung und der außerschulischen Bildungsarbeit. Ein zentrales Anliegen von attac ist es, Gegenexpertisen zu den vorherrschenden neoliberalen Sichtweisen auf wirtschaftliche Prozesse einzubringen. Ziel von attac ist es, Menschen in die Lage zu versetzen, sich engagiert für solidarische und aufgeklärte Gesellschaften und friedliche und gerechte Globalisierungsprozesse einzusetzen.
und hier geht es zu den Rundbriefen des Arbeitskreises (AK:BE) bei Attac Köln